“Ja, sehr sogar. Das ist etwas anderes, als Fernsehen zu machen. Die aktuelle Situation macht uns in Eckernförde sehr deutlich, um was es geht: Sturm droht zum Festivalauftakt. Dienstagmorgen lagen massenhaft tote Fische am Strand, erstickt in Folge des Starkwindes, der sauerstoffarmes Wasser der Ostsee nach oben schaufelt. Wir sind mitten im Thema.”
Sie heben die politische Ausrichtung des Naturfilms hervor. Gibt es Resonanz auf Ihre Aussage, dass Green Screen kritischen Filmen mehr Raum geben wird?
“Das Festival selbst ist nicht politisch. Aber der Naturfilm ist es zunehmend. Tiere und Landschaft mit perfekter Technik zu zeigen, weckt Faszination. Das ist wunderbar. Aber darüber brisante Seiten zu beleuchten, investigativ zu arbeiten, ist wichtiger denn je. Die Netflix-Produktion The Ivory Game, die wir zeigen, vereint das. Die politische Dimension im Naturfilm ist Konsens in allen Redaktionen.”
Sie wollen den Filmpreisen mehr Gewicht geben. Wie?
“Ich arbeite daran, das Festival auf allen Kanälen bekannt zu machen. 150 Filmemacher sind akkreditiert, noch mehr werden es tatsächlich. ARD und ZDF sind da, viele großartige Filmemacher kommen. Walter Köhler, Chef von Terra Mater in Österreich, Mitproduzent von The Ivory Game, ist dabei. Green Screens Stellenwert wird automatisch wachsen, wenn wir dran bleiben.”